Marolin Figuren
Herstellung
Für die Herstellung der Figuren im Gießverfahren werden zunächst sogenannte Arbeitsformen benötigt. Diese werden aus Gips gefertigt, der über die mit einem Kunststoffband eingehauste Mutterform gegossen wird. Nach einiger Zeit kann man Mutterform und Arbeitsform voneinander trennen.
Nach dem Trocknen der Arbeitsformen kann das eigentliche Figurengießen beginnen. Dabei wird flüssige Papiermachémasse in die Formen gegossen. Der Gips entzieht der Masse das enthaltene Wasser und an den Innenwänden der Form setzt sich eine dünne Schicht MAROLIN® - Masse an.
Nach etwa 20 Minuten wird die Form kopfüber gestellt, damit die überschüssige Masse wieder herausfließt. Nun müssen die Rohlinge etwa sechs Stunden in der Form trocknen, bevor sie entnommen werden können. Die jetzt "lederharten" Rohlinge erhalten ihre endgültige Festigkeit erst nach dem Trocknen im Trockenofen.Beim Drücken wird plastische Papiermachémasse verwendet und in meist
zweiteilige Formen eingepresst. Im Drückverfahren werden sowohl
Ansatzteile als auch ganze, meistens kleine, Figuren gefertigt.
In die Drückermasse eingelegte Bewehrungsdrähte aus Kupfer sorgen für die nötige Stabilität des Teiles.
Die
getrockneten Drückerteile müssen vor allem an den Nahtstellen entgratet
werden. Dies geschieht in Handarbeit, nachdem die Teile langsam
getrocknet wurden.
Beim Montieren werden die gegossenen und gedrückten Teile
zusammengesetzt, verputzt und verschliffen. Die Schritte müssen mehrfach
wiederholt werden, da sich technologisch bedingt immer wieder eine
geringe Rissbildung zeigt. Erst wenn die Oberfläche tadellos ist, gehen
die Figuren in die Bemalung.
Außerdem wird bei gegossenen (und damit hohlen) Figuren der Boden mit Pappe oder Papier verschlossen.
Die
komplett montierte Figur wird in ein Leim-Kreide-Bad getaucht, damit
die Oberfläche egalisiert wird. Das ist nötig, damit die verwendeten
Materialien (Gießmasse, Drückermasse, Pappe) später die Farbe
gleichmäßig annehmen.
Die großen Flächen und im Regelfall auch die Gesichter der Figuren
werden gespritzt. Dabei finden geeignete Spritzpistolen mit Düsengrößen
bis 0,3mm Verwendung. Mit den Pistolen können selbst feine Abgrenzungen
zwischen verschiedenen Farben realisiert werden.
Alle Bereiche der
Figuren, die über die Möglichkeiten des Spritzens hinausgehen, werden
von Hand bemalt. Dabei kommen verschiedene Werkzeuge wie Pinsel,
Schwämmchen, Stifte, Federn usw. zum Einsatz.
Damit bestimmte Teile
der Bemalung beim anschließenden Patinieren nicht verwischen, werden die
Figuren nach dem Malen teilweise mit Mattlack oder Schellack lackiert.Beim Patinieren wird die gesamte Figur mit einer dunklen
Patinierflüssigkeit überzogen. Das geschieht in der Regel mit einem
großen Pinsel. Anschließend wird die Patina mit weichen Lappen von der
Oberfläche gewischt.
In den Vertiefungen bleibt die Farbe „stehen“
und von den Erhebungen wischt sich diese wieder weg. Dadurch erzielt man
den plastischen, aber auch nostalgischen Effekt, der die Original
MAROLIN® Figuren auszeichnet.Abschließend werden diverse Golddekore
aufgebracht und bestimmte Teile der Figuren „gefitzt“. Außerdem müssen
noch lose Teile, wie Stäbe, Laternen usw. angebracht werden.